Herstellungsverfahren in der anthroposophischen Medizin
Zur Herstellung von anthroposophischen Arzneimitteln werden Substanzen verwendet, die aus dem Pflanzen-, Tier-, und Mineralreich stammen. Sie unterstützen uns im Krankheitsfall darin, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und das innere Gleichgewicht wiederherzustellen. Doch erst durch die Wahl und Anwendung der entsprechenden pharmazeutischen Prozesse wird aus der ausgewählten Natursubstanz ein Arzneimittel.
Pharmazeutische Prozesse
Von der Natursubstanz zum Arzneimittel
In der anthroposophischen Medizin gibt es verschiedene Verfahren, um aus natürlichen Substanzen wirksame Arzneimittel herzustellen. Jedes Verfahren verstärkt für sich eine besondere Beziehung zwischen der entsprechenden Natursubstanz und dem Krankheitsgeschehen im menschlichen Organismus. Die Prozesse, die Weleda einsetzt, sind unterschiedlich. Hier erhalten Sie einen kleinen Überblick und wir erklären die wichtigsten Begriffe.
Spezifische Herstellungsprozesse mit Metallen
In der anthroposophischen Therapie spielen die Metalle eine wesentliche Rolle. Auch hier kommt die Einsicht zum Tragen, dass die Metalle in einer engen evolutiven Verwandtschaft zum menschlichen Organismus stehen.
Vegetabilisierte Metalle
Kann es eine Verbindung von Metall und Pflanze geben? Dies ist der Fall, wenn man von vegetabilisierten Metallen spricht. Rudolf Steiner rief diesen pharmazeutisch einmaligen Weg der Arzneimittelherstellung ins Leben. Die Verbindung des Metalls und der Pflanze geschieht, indem ein Metall, wie zum Beispiel Eisen, zu einer speziellen Eisenverbindung verarbeitet wird und die Brennnessel ab deren Aussaat damit gedüngt wird. Die Pflanze keimt, wächst, entwickelt sich, blüht und wird dann geerntet. Blüten und obere Blätter werden kompostiert und im nächsten Frühjahr beginnt ein neuer Zyklus. Man düngt mit dem gewonnenen Kompost die neu gesäte Pflanze, in einer dritten Vegetationsperiode wird der Prozess nochmals wiederholt. Erst die Pflanze der 3. Vegetationsperiode wird geerntet, um daraus eine Tinktur herzustellen.
Metallspiegel
Die Metalle werden durch starkes Erhitzen geschmolzen und bis zum Verdampfen weiter erhitzt. Sie kondensieren anschließend wieder und scheiden sich in einer dünnen, spiegelnden Schicht, dem Metallspiegel wieder ab. Für das Metall bedeutet dieser Prozess eine Auffrischung und „Verjüngung“ im Erleben seiner eigenen Entstehungsgeschichte. Das „neue“ Metall ist auf diese Weise aktiver und dynamischer in seiner Wirkung. Neben der Destillation liefern edle Metalle wie Silber und Kupfer in der Hitze auch Metallspiegel durch Reduktion ihrer Salze in wässriger Lösung. Dies findet für die Herstellung von Salben Anwendung.