Tipps für eine entspannende Babymassage
Durch Babymassagen die Bindung stärken und das Miteinander genießen. Liebevolle Tipps für eine achtsame Babymassage.
Weleda Hebamme Carolina gibt Inspirationen für die individuelle Babymassage. Dabei gilt: Jedes Baby ist einzigartig und hat eigene Vorlieben und Abneigungen. Diese sollten stets berücksichtigt werden. Mag das Baby die Massage an einem Körperteil nicht, können Eltern dieses einfach auslassen und sich auf die Körperteile konzentrieren, an denen es die Berührung genießt. Durch diese Rücksichtnahme lernen Eltern ihre Kinder noch besser kennen und signalisieren, dass die kindlichen Bedürfnisse respektiert werden.
Es reicht, wenn Ihr Baby nur dort entkleidet ist, wo Sie es massieren möchten. So vermeiden Sie, dass ihm kalt wird. Genießen Sie den Moment der Zweisamkeit!
Christina Hinderlich
Massagetipps der Weleda Hebammen
Mit diesen Tipps können Eltern ihren Kindern Geborgenheit schenken und die Babymassage ganz einfach in den Tagesablauf einbinden:
- Eine Babymassage darf ab der Geburt durchgeführt werden.
- Babys im ersten Lebensjahr sollten nur dann ganz ausgezogen werden, wenn die Umgebung sehr warm ist (etwa 24 Grad). Ansonsten nur dort entkleiden, wo massiert wird. Bereits massierte Bereiche können mit einer Mullwindel abgedeckt werden.
- Von einer Massage direkt nach den Mahlzeiten ist eher abzusehen, falls das Kind dazu neigt zu spucken.
- In den ersten Tagen nach der Geburt eignet sich ein sanftes Streicheln, aus dem erst nach einigen Tagen eine richtige Massage wird.
- Indem Eltern eine Hand im Körperkontakt am Kind belassen, während die andere Hand die Bewegungen ausführt, vermitteln sie Sicherheit.
- Für Kinder ist es angenehm, wenn die Bewegungen rhythmisch und langsam vorgenommen werden.
- Babys benötigen keine Mobiles oder andere Spielzeuge, die während der Massage die Augen auf sich ziehen. Empfehlenswert ist eine ruhige und entspannte Raumgestaltung ohne grelles Licht.
- Damit sich das Baby wohl und geborgen fühlt, können Handtücher unter Kopf und Knie gelegt werden – das unterstützt die natürliche Körperform. Ein gerolltes Handtuch als Halbkreis um das Kind gelegt sorgt außerdem für Begrenzung.
- Manche Kinder mögen Stille während der Massage, andere eine rhythmische Begleitung durch Lieder oder Summen.
- Die Massage dauert solange wie sich Eltern und Kind wohlfühlen.
Geeignetes Öl für die Babymassage
Die Haut eines Neugeborenen ist noch nicht vollständig entwickelt. Säureschutzmantel, Talg- und Schweißdrüsen stellen sich erst langsam auf ihre Funktion außerhalb des Mutterleibs ein.
Anders als synthetisch hergestellte Öle, sind reine Pflanzenöle in ihrer Struktur mit denen der Haut verwandt. Für die Babymassage eignet sich deshalb ein natürliches Pflanzenöl wie das Calendula Pflegeöl (parfümfrei). Mit dem darin enthaltenen Auszug aus Calendulablüten pflegt es die sensible Haut behutsam und schützt sie. So kann die Haut nach und nach ihre Funktion als Schutzschicht ausbauen.
Besonders empfindsame Kinder können auch mit einer sanften Lotion wie Weleda Weiße Malve massiert werden, wenn sie zu Hautirritationen neigen.
Warum Massagen Babys guttun
Die Haut eines Neugeborenen ist empfindsam, sie verbindet die Innenwelt des kleinen Kindes mit der Außenwelt. Nach der Geburt ist das Baby besonders empfänglich für Reize von außen, die allesamt neu und ungewohnt sind.
Berührungen, Temperatur und verschiedene Materialien: alles nimmt es intensiv über die Haut wahr. Massagen geben dem Kind Schutz und Hülle, die Berührungen stärken sein Gefühl für den eigenen Körper. Die sanften Griffe stimulieren Atmung und Herzfunktion und wirken lindernd bei Blähungen. Massagen können als Rituale die Tages- und Abendgestaltung bereichern und das Kind beim Zur-Ruhe-Kommen unterstützen.
Durch das Wahrnehmen der Signale des Babys und entsprechendes Reagieren werden Kommunikation und Feinfühligkeit unterstützt. Das hat einen positiven Einfluss auf die sich entwickelnde Bindung. Bei angenehmen Gefühlen etwa durch Körperkontakt, Massagen oder Stillen, wird Oxytocin ausgeschüttet. Dieses sogenannte Bindungshormon erzeugt ein Gefühl der Verbundenheit bei Eltern und Kind.
Die Babymassage ist eine wunderbare Möglichkeit, um dem Baby Wärme, Vertrauen und Geborgenheit zu schenken und einen liebevollen Hautkontakt zu intensivieren.
Der richtige Zeitpunkt für die Massage
Eltern brauchen keine Angst davor haben, bei der Massage etwas falsch zu machen. Einer exakten Anleitung bedarf es hier nicht. Denn es kommt nicht auf die Dauer oder die genaue Abfolge an. Wichtig ist, dass sich Baby und Massierende wohl fühlen.
Die sanften Berührungen können gut in die tägliche Pflege integriert werden. Beim Wickeln zum Beispiel. Am besten vor jedem Massagegriff etwas Öl in den Handflächen erwärmen. Die bewussten, warmen Berührungen stärken die Bindung und tun dem Baby gut.
Durch einen ritualisierten Ablauf der Massage können sich die Babys auf den Ablauf einstimmen und vorhersehen was passiert. Dies vermittelt Geborgenheit und Sicherheit. Ist die Massage nach innen gerichtet, also Streichungen zur Körpermitte hin, ist sie eher anregend und kann bei der morgendlichen Pflege integriert werden.
Eine Massage die nach außen gerichtet ist, wirkt eher entspannend kann langsam den Abend einleiten. Den idealen Zeitpunkt bestimmt das Kind durch seine Signale: ist es müde, ist die anregende Massage keine gute Idee.
Babys brauchen Rhythmus und Rituale
Die Organe, insbesondere der Herzschlag, geben durch ihre Geräusche Wärme und Rhythmus vor und bilden den Geräuschraum des Ungeborenen.
Nach der Geburt kann die gewohnte Rhythmik durch Rituale und einen rhythmischen Alltag erhalten werden. In Bezug auf die Pflegeroutinen können wiederkehrende Rituale geschaffen werden, die dem Kind erlauben, Abläufe und Handlungen vorherzusehen und sich darauf einzustellen.
Die Massage als Ritual unterstützt diesen Rhythmusgedanken.