Weleda startet Kampagne „SCHÜTZE DIE HAUT DER ERDE“
4. April 2022
Boden ist mehr als der Dreck unter unseren Füssen. Er ist nach den Ozeanen der zweitgrösste Kohlenstoffspeicher der Erde und dadurch unverzichtbar für den Klimaschutz. Im Boden wimmelt es ausserdem von Lebewesen wie in kaum einem anderen Ökosystem. Aus diesem Grund ruft Weleda die globale Kampagne „Schütze die Haut der Erde“ ins Leben, die dafür sensibilisieren soll, die Erde wie die eigene Haut zu behandeln. Im Jahr 2022 stellt Weleda 400.000 Euro für bodenbezogene Projekte zur Verfügung. Unter anderem werden davon in Kooperation mit der Bio-Stiftung Schweiz 1 Million Quadratmeter biologisch bewirtschafteter Ackerboden in Deutschland, Österreich und der Schweiz ermöglicht.
Genau wie unsere Haut ist der Boden ein lebendes, atmendes Ökosystem. Er ist die Haut unserer Erde, die Menschen, Pflanzen und Tiere ernährt. Oftmals ist uns seine überlebenswichtige Bedeutung nicht mehr bewusst; aber vieles von dem, was wir konsumieren, stammt aus dem Boden – von den Lebensmitteln, die wir essen, über die Kleidung, die wir tragen, bis hin zu den Inhaltsstoffen unserer Pflegeprodukte. Doch gesunde Böden sind bedroht: 2000 Millionen Hektar Boden sind weltweit von Degradation betroffen, die vom Menschen verursacht wird. In Europa werden jedes Jahr 970 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden durch Starkregen weggeschwemmt und allein in Deutschland werden 60 Hektar für Siedlungs- und Verkehrsflächen versiegelt – jeden Tag! Durch die konventionelle Landwirtschaft werden Böden weiter ausgelaugt, ihr Humus- und Nährstoffgehalt nimmt ab. Dabei kann die Bildung von fünf Zentimetern Boden bis zu 1000 Jahre dauern.
Warum ist Boden so wichtig?
Böden beherbergen ein Viertel aller lebenden Arten auf der Erde. Eine Handvoll Boden enthält mehr Lebewesen als es Menschen auf der Erde gibt: Milliarden von Mikroorganismen und Kleinstlebewesen wie Bakterien, Würmer, Bärtierchen, Pilze, Milben, Springschwänze, Asseln, Käfer und Algen. Diese winzigen Bodenbewohner tragen zur Fruchtbarkeit des Bodens bei, fördern die Pflanzengesundheit und versetzen den Boden in die Lage, Kohlenstoff und Wasser zu speichern. Boden ist nach den Ozeanen der grösste Kohlenstoffspeicher der Erde und dadurch unverzichtbar für den Klimaschutz. Er bindet dreimal mehr Kohlenstoff als die gesamte lebende Biomasse. (Quelle: Bodenatlas der Heinrich-Böll-Stiftung)
Die Biodiversität des Bodens ist der Schlüssel zu intakten Ökosystemen. Ohne sie können wir die Krisen, mit denen Mensch und Natur konfrontiert sind, nicht bewältigen: Klimawandel, Mikroplastik, Bodendegradation und -vergiftung, um nur einige zu nennen. Weleda setzt sich deshalb intensiv für die Gesundheit der Böden ein. Die Biodiversität von Böden steht im Mittelpunkt aller Massnahmen zur Beschaffung pflanzlicher Rohstoffe für die Produkte von Weleda. Das gesamte Lieferkettenmanagement ist deshalb nach dem Standard der Union for Ethical Biotrade (UEBT) zertifiziert, der neben sozialen Aspekten den Schutz und die Förderung der Biodiversität in den Lieferketten festschreibt.
Weleda, die NGO DIRT und die Bio-Stiftung Schweiz haben sich zum Ziel gesetzt, den Boden – die Haut der Erde – zu schützen, indem sie die Menschen für die Bedeutung und die Probleme unserer Böden sensibilisieren und dazu ermutigen, im Sinne gesunder Böden zu handeln: angefangen beim Konsum bodenschonend hergestellter Produkte bis hin zu praktischen Tipps für den eigenen Garten.
Der Boden und unsere Haut
Boden ist in vielerlei Hinsicht wie die menschliche Haut: ein lebendiges, fein austariertes Mikrobiom. Weleda und ihre Anbaupartner:innen auf der ganzen Welt pflegen ihre Böden wie die menschliche Haut, indem sie sie als lebendigen Organismus behandeln, sie nähren und so biodivers wie möglich machen. Diese Böden sind besonders wertvoll und natürlich gesund. Weleda baut die Pflanzen, die für die Herstellung ihrer Produkte verwendet werden, seit über einem Jahrhundert biodynamisch an. Aus den wertvollen Inhaltsstoffe dieser Pflanzen entstehen die natürlichen Hautpflegeprodukte und Arzneimittel von Weleda, wie z. B. Calendula und Kamille für den seit 1926 fast unveränderten Hautpflege-Klassiker Skin Food oder Hafer und Passionsblume für natürliche Arzneimittel, die einen gesunden Schlaf fördern.
In diesem Jahr geht Weleda noch einen Schritt weiter und stellt 400.000 Euro für bodenbezogene Projekte rund um den Globus bereit. Daraus fliessen für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz 50.000 Euro in den Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio-Stiftung Schweiz. Für je 5 Cent wird ein Quadratmeter biologisch bewirtschafteter Ackerboden ermöglicht, insgesamt bisher eine Fläche von 1 Million Quadratmeter. In Frankreich plant Weleda einen Permakultur-Garten in Paris, in Tschechien wandelt Weleda zusammen mit ihrem Partner ProPudo Betonflächen in gesunde Böden um und unterstützt die Ausbildung von Landwirten. In Spanien und Australien arbeiten Weleda und ihre Kooperationspartner daran, über regenerative Landwirtschaft möglichst viel CO2 im Boden zu binden.
Stefan Siemer, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit bei Weleda AG, erklärt: „Bei Weleda geht unser Nachhaltigkeitsengagement über die Beschaffung von hochwertigen, biologischen Rohstoffen hinaus. Uns ist auch wichtig, wie sie angebaut werden. Wir wissen, wie wichtig gesunde Böden sind – nicht nur für die Herstellung unserer hochwertigen Produkte, sondern auch für die Zukunft unseres Planeten und aller, die auf ihm leben. Das Engagement für die Biodiversität von Böden steht im Mittelpunkt unserer gesamten Produktbeschaffung. Die Verbesserung und Unterstützung der Gesundheit des Bodens, um ihn so biodivers wie möglich zu machen, ist eine Priorität, und zwar durch natürliche, biodynamische Landwirtschaft und die Zusammenarbeit mit bodenorientierten, regenerativen Landwirtschaftsprojekten auf der ganzen Welt. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Arizona Muse und DIRT auf globaler Ebene und mit dem Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio-Stiftung in Deutschland und der Schweiz. Wir hoffen, dass wir gemeinsam die nötige Wirkung erzielen können, um echte Veränderungen anzuregen und die Bodensituation nachhaltig zu verbessern.“
Wie können wir also helfen?
Genauso, wie wir unsere Haut schützen, können wir den Boden, die Haut der Erde, schützen. Die Kampagne „Schütze die Haut der Erde“ möchte Bewusstsein für die Bedeutung und die Bedrohung der Böden schaffen. Gleichzeitig vermittelt sie einfache Schritte, die jede und jeder im Alltag tun kann, um die Bodengesundheit zu fördern. Die Kampagnenseite "Schütze die Haut der Erde" zeigt auf anschauliche Weise, wie man den Boden im eigenen Garten pflegt und wie man Produkte auswählt, die die Gesundheit des Bodens aktiv unterstützen. Denn jeder Mensch kann seinen Teil zur Bodengesundheit beitragen.
Boden bei Weleda
Die Gesundheit des Bodens ist für Weleda ein vorrangiges Anliegen. Seit 100 Jahren schützt Weleda Böden unter anderem durch folgende Massnahmen:
- Als erstes Naturkosmetikunternehmen wurde Weleda 2011 Mitglied der Union for Ethical Biotrade (UEBT) und setzt sich damit aktiv für die ethische Beschaffung von Rohstoffen und die Biodiversität am Herkunftsort ein.
- Weleda unterstützt ihre Anbaupartner weltweit bei der Umstellung auf biologischen oder biodynamischen Anbau. Die derzeit 50 Partnerschaften sollen mittelfristig auf 60 erhöht werden.
- Die neue Beschaffungsstrategie von Weleda unterstützt ökologische Saatgutzüchtung; nach einem neuen Agrarmanagement-Standard soll der Anteil biologisch-dynamischer Inhaltsstoffe in den nächsten Jahren von 20 % auf 40 % erhöht werden.
- Mit einem neuen Aktionsplan für Biodiversität und einer Saatgutstrategie wird Weleda neue Standards für die Vielfalt im Heilpflanzenanbau setzen.
- Ab 2022 wird Weleda zusätzlich 1 % des Umsatzes in Klimaschutz, Biodiversität und Bodenschutz investieren.
- Weleda hat ihr Lieferkettenmanagement nach dem strengen Standard der Union for Ethical Biotrade (UEBT zertifiziert. Sämtliche Naturkosmetikprodukte tragen das NATRUE Label und das Unternehmen selbst ist seit 2021 eine zertifizierte B Corp.
Mehr Informationen zum Nachhaltigkeitsengagement von Weleda finden Sie im aktuellen Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht
Der Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio-Stiftung Schweiz
Die Bio-Stiftung Schweiz (Arlesheim, BL) bezweckt seit 1987 die Förderung eines umweltgerechten Landbaus sowie eines ökologischen Konsumverhaltens. Dies geschieht in eigener Initiative oder durch Unterstützung bestehender Institutionen. Die Bio-Stiftung Schweiz ist eine operative Initiativ-Stiftung mit Gemeinnützigkeitsstatus. Im Gegensatz zu anderen Stiftungen, schöpft sie aus keinem eigenen Vermögen, sondern betreibt aktiv Fundraising für ihre Projekte.
Der Bodenfruchtbarkeitsfonds der Bio-Stiftung Schweiz leistet seit 2017 einen Beitrag zur Verbesserung und Sicherung der landwirtschaftlichen Böden, um möglichst viel gesunden Boden an nachfolgende Generationen übergeben zu können. Er unterstützt Bio-Bäuerinnen und Bauern finanziell und fachlich bei bodenerhaltenden und -verbessernden Massnahmen auf ihren eigenen landwirtschaftlichen Flächen. Der Fonds bietet verschiedene Mitmach- und Informationsformate an, um Menschen für den Boden unter unseren Füssen zu sensibilisieren.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.bodenfruchtbarkeit.bio/
Mehr über DIRT
Ziel der von Arizona Muse gegründeten Stiftung DIRT ist es, die Biodiversität zu fördern, den Boden zu erneuern und sich um die Gemeinschaft zu kümmern. Sie will Bewusstsein für die Bedeutung des Bodens schaffen. DIRT widmet sich der regenerativen Landwirtschaft, die als biodynamische Landwirtschaft bekannt ist, einer chemiefreien Methode der Fruchtfolge, die die Biodiversität fördert und das Gleichgewicht der Nährstoffe im Boden wiederherstellt.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.dirt.charity